Alle Eltern kennen es nur zu gut: Das Baby schreit nachts und einer muss raus. Das ständige Aufstehen in der Nacht, kann Eltern durchaus an ihre Grenzen bringen. Wenn du denkst, dass man nach spätestens einem Jahr wieder durchschlafen kann, liegst du möglicherweise falsch. Dein Baby schreit nachts vielleicht immer noch, obwohl die ersten zwölf Monate bereits rum sind. Daher ist es sinnvoll, sich von Anfang an als Paar abzuwechseln, wenn das Baby schreit.
„Schatz, gehst du?“
Der Säugling weint im Schlaf, Mama steht auf, stillt das Kind und legt sich wieder hin. Eine halbe Stunde später geht es wieder los und das Baby schreit erneut. „Schatz, gehst du?“ Natürlich, denn es ist ja schließlich nicht nur die Aufgabe der Mutter.
Aber was kann man als Vater überhaupt tun, um das Neugeborene wieder zum Schlafen zu bringen? Das Problem ist, dass das Baby sich nicht mitteilen kann. Du weißt also nicht immer sofort, warum das Baby schreit und musst es selbst herausfinden.
Warum Babys nachts schreien
Ein neugeborenes Baby schreit nachts – aber warum eigentlich? Häufig muss man ein wenig ausprobieren, um den Grund zu erfahren, warum Babys nachts schreien. Hier ist eine Menge Feingefühl gefragt, um das Weinen und die jeweiligen Bedürfnisse dahinter zu verstehen. Wenn Babys im Schlaf schreien, kann ein Grund dafür sein, dass sie plötzlich großen Hunger haben. Sollte das Baby noch an der Brust trinken, wäre das jedenfalls ein Job für die Mama.
Aber das Baby schreit nachts nicht nur, wenn es Hunger hat.
Das Baby schreit nachts auch, weil es aufgewacht ist und einfach den Wunsch nach Nähe verspürt. Vielleicht war es ein anstrengender Tag und das Baby schreit nachts, weil es tagsüber von Reizen überflutet wurde. Vielleicht ist auch die Windel voll oder die Kleidung sitzt zu eng und zwickt. Schaue auf jeden Fall mal nach. Gerötete Stellen an der Haut sind ein Zeichen dafür, dass die Kleidung oder Windel zu eng anliegt.
Ein Neugeborenes schreit plötzlich im Schlaf, wenn es zum Beispiel zu kalt oder zu warm ist. Überprüfe die Körpertemperatur des Babys am Bauch oder am Nacken (die Hände und Füße sind meist kälter und somit irreführend). Passe in dem Fall die Raumtemperatur an oder wechsle ggf. die Decke oder den Schlafsack.
Vielleicht ist es auch krank und das Baby schreit nachts vor Schmerzen. Meist erkennst du an der Tonlage des Weinens, wenn es krank ist. Dein Baby schreit nachts möglicherweise dringlicher oder schwächer. Außerdem können Bauchkrämpfe der Grund sein, warum das Babys schreit. Das ist völlig normal, denn die Verdauung des Kindes muss sich in den ersten Lebensmonaten erst einmal einpendeln. Bei schlimmeren Symptomen, so wie Fieber, Durchfall oder Erbrechen sollte jedoch der Kinderarzt kontaktiert werden.
Nun, vielleicht hast du schon alles ausprobiert und das Baby schreit nachts immer noch die ganze Nachbarschaft zusammen.
Was kannst du als Vater also tun?
Die 9 effektivsten Beruhigungsstrategien für Väter
Das Baby schreit nachts und du möchtest als ein fürsorglicher Vater glänzen? Dann habe ich hier 9 effektive Beruhigungsstrategien für dich. Es werden vielleicht nicht alle bei deinem Baby funktionieren, denn Babys sind höchst individuell. Sie geben dir dennoch ein paar gute Anhaltspunkte, um mit der Zeit daraus deine eigene Strategie zu entwickeln.
1. Den Ort wechseln oder das Ambiente anpassen
Das Baby schreit nachts, weil es vielleicht einfach nur Abwechslung will. Oft lässt sich das Baby beruhigen, indem man den Ort verändert oder wechselt. Wenn es tagsüber viele Eindrücke gesammelt hat und deshalb aufgebracht ist, solltest du versuchen, den Ort möglichst ruhig zu gestalten. Sorge für Wärme und ein gedämpftes Licht. Oder geht zusammen an die frische Luft – das wirkt meist schon Wunder. Du kannst dein Baby auch in den Kinderwagen legen und etwas durch die Wohnung oder den Garten spazieren fahren. Und wenn gar nichts funktioniert, packe das Kind ins Auto und fahre ein paar Mal um den Block.
2. Der Trick mit dem kleinen Finger
Das Baby schreit nachts und du weißt nicht, was du tun sollst? Vielleicht hat es keinen Hunger, aber trotzdem kann es entspannend für das Baby sein, an etwas zu saugen. Dazu eignet sich dein kleiner Finger hervorragend. Wichtig ist aber, dass dieser sauber ist. Um den Gaumen nicht zu verletzen, solltest du den Finger mit der Unterseite nach oben langsam in den Mund des Babys schieben. Das Nuckeln kann extrem beruhigend auf das Baby wirken, sodass es schnell wieder einschläft.
3. Die Entspannungsmassage
Dein Baby schreit nachts auch, wenn es Bauchschmerzen oder Koliken hat. Hier kann eine kleine Entspannungsmassage helfen. Du kannst dazu etwas Öl oder Creme verwenden und den Bauch oder den Rücken des Säuglings massieren. Außerdem kann es helfen, das Baby am Kopf oder an der Stirn zu streicheln. Wichtig ist, dass du gleichmäßige Bewegungen ausführst. Der Rhythmus ist hier entscheidend.
4. Schaukeln und Wiegen
Eine weitere Strategie ist das Schaukeln und Wiegen. Das Baby schreit nachts, weil es vielleicht etwas Bewegung möchte. Nimm dein Baby auf den Arm und schaukle hin und her. Aber nicht zu schnell! Versuche fließende Bewegungen zu erzeugen. Auch ein Schaukelstuhl, ein Gymnastikball oder eine Wiege kann helfen, das Baby in den Schlaf zu schaukeln.
5. Die Klopf-Technik
Diese Strategie hat einen ähnlichen Effekt wie das Wiegen und Schaukeln. Bei der Klopf-Technik formst du eine hohle Hand, so als würdest du Wasser schöpfen wollen. Halte deine Finger gekrümmt und klopfe sanft auf den Oberschenkel oder auf den Po, wenn das Baby schreit. Diese Technik hilft vielen Babys sich schnell wieder zu beruhigen.
6. Papas magische Hände
Das Baby schreit nachts ständig und vielleicht denkst du, dass du einfach kein Händchen für so kleine Geschöpfe hast. Dann lass mich dir sagen: Du hast ein Händchen dafür! Wenn das Baby schreit können deine Hände die magische Lösung sein. Lege es dazu in die Seitenlage und lege deine Hände sanft auf die Schultern und den Po oder die Hüfte deines Babys ab. Lass deine Hände dort liegen und erzeuge einen leichten Druck, bis das Baby langsam ruhiger wird und wieder einschläft.
7. Den Herzschlag beruhigen
Das Baby schreit nachts möglicherweise, da es Körpernähe braucht. Dazu eignet sich diese Strategie hervorragend. Es klingt vielleicht etwas merkwürdig, aber wenn das Baby auf der nackten Brust des Vaters liegt, ist diese Strategie effektiver. Der Hautkontakt erzeugt Oxytocin, welches auch als Kuschelhormon bekannt ist und gibt dem Baby jede Menge Zuneigung und Geborgenheit. Wenn das Baby schreit, lass es deinen Herzschlag hören und atme ruhig und tief ein und aus. Damit signalisierst du, dass du entspannt bist und dein Baby wird sich ebenfalls entspannen.
8. Ein anderes Geräusch hinzuschalten
Jetzt wird es ein wenig verrückt, aber auch dieser Trick kann durchaus funktionieren. Das Baby schreit nachts vielleicht ohne Ende, aber sobald Eltern ein spezielles Geräusch hinzuschalten, wird es plötzlich aufmerksamer und ruhiger. Vielleicht hast du davon schon einmal gehört. Manche Babys beruhigt es ungemein, wenn zum Beispiel der Wasserkocher oder der Föhn auf einer niedrigen Stufe läuft. Nein, du sollst das Kind nicht föhnen! 😉
Du sollst ein zweites Geräusch kreieren, dass das Weinen ablöst. Es ist ganz egal, welches Geräusch du wählst. Es kann auch ein Staubsauger oder eine Dunstabzugshaube sein. Du kannst unterschiedliche Dinge ausprobieren und schauen, welche Geräusche helfen, wenn dein Baby schreit. Wichtig ist, dass es nicht zu laut ist, sodass es gut einschlafen kann.
9. Die Geheimwaffe
Das Baby schreit nachts, aber zum Glück kommt Papas Geheimwaffe zum Einsatz! Jeder Vater hat diese Geheimwaffe – etwas, was die Mutter nicht hat. Und das ist die tiefe Stimme, die auf das Baby unheimlich beruhigend wirkt. Egal, ob du ihm leise etwas erzählst, etwas vorsingst oder einfach vor dich hin summst – finde deine Art, um deine Stimme einzusetzen.
Das Baby schreit nachts nach Mama? Dann nimm es nicht persönlich!
Das Baby schreit nachts, aber es lehnt dich ab? Das kann wirklich frustrierend sein. Lass den Kopf nicht hängen und nimm es nicht persönlich, wenn die Mama dieses Mal das Ruder übernimmt. Es ist wichtig, dass du verstehst, dass sie die natürliche Nahrungsquelle des Babys ist und eine andere Bindung zu dem Baby hat als der Vater. Außerdem binden sich Babys oft in den ersten Lebensmonaten nur an eine Bindungsperson – welche meist die Mutter ist. Das ist völlig normal!
Gib dir und dem Baby etwas Zeit und Übung – und nimm es dir nicht zu Herzen, wenn es dich ablehnt. Das Baby schreit nachts nicht, um dich zurückzuweisen. Ein Neugeborenes hat wichtige Bedürfnisse, die gestillt werden müssen. Du wirst sehen, dass du nach und nach deinen eigenen Schlachtplan in der Nacht entwickelst und eine stärkere Bindung zu deinem Baby aufbaust.
Und für die Mütter gilt an dieser Stelle: Hab Geduld und vertraue dem Vater deines Kindes. Lass ihn nachts auch mal aufstehen, wenn das Baby schreit, um sein Können unter Beweis zu stellen.