Nächtliches Einnässen: 7 Tipps, damit dein Kind nachts trocken wird

Nächtliches Einnässen: 7 Tipps, damit dein Kind nachts trocken wird

Kinder, die sich nachts einnässen, haben es wirklich nicht leicht! Besonders dann, wenn Kinder schon älter sind und eigentlich nicht mehr nachts einnässen sollten, kann es eine echte Qual sein. Völlig durchnässt wachen sie mitten in der Nacht auf und stellen fest, dass sie wieder „versagt“ haben.  

Und die enttäuschte Reaktion der Eltern ist dabei wirklich keine Hilfe. Klar, Mama und Papa sind diejenigen, die mitten in der Nacht aufstehen und das Malheur beseitigen müssen. Trotzdem erleben Kinder jedes Mal auch eine Menge emotionalen Stress, wenn sie nachts einnässen. Es ist für sie einfach ein unschönes Gefühl, meist begleitet von Scham und Traurigkeit. 

Wenn Kinder nachts einnässen, obwohl sie eigentlich schon bereit für windelfreie Nächte sind, kann es helfen, wenn man die Nacht gut vorbereitet. Allerdings ist es wichtig, dass das Kind wirklich schon bereit für eine windelfreie Nacht ist.  

Aber woher weiß man, ob es schon so weit ist? 

Wann sollte man mit dem „nächtlichen Training“ beginnen? 

 Wie wir alle wissen, sind Kinder in der Entwicklung völlig unterschiedlich und entwickeln sich in ihrem eigenen Rhythmus. Es ist deshalb wichtig, dass du dich nicht von anderen Eltern verunsichern lässt, wenn diese beschwören, dass ihre Kinder schon seit langer Zeit nachts nicht mehr einnässen. 

Achte auf die Bereitschaft deines eigenen Kindes. Eine einfache Faustregel wäre: Wenn du merkst, dass die Windel in der Nacht immer wieder trocken bleibt, könntest du es wagen und auf die Windel komplett verzichten.  

Es gibt Kinder, die schon mit dreieinhalb Jahren nicht mehr einnässen. Andere brauchen länger. Die meisten Kinder bleiben im Alter von etwa 5 Jahren auf natürliche Weise trocken. Jungen haben dabei öfter Probleme mit dem nächtlichen Einnässen als Mädchen.  

Wenn Kinder schon älter sind und trotzdem noch nachts einnässen, können verschiedene Gründe eine Rolle spielen. Vielleicht hat das Kind eine überaktive Blase oder einen besonders tiefen Schlaf. Auch schwere Stressereignisse oder Traumata können dazu führen, dass Kinder nachts einnässen. In schwerwiegenden Fällen sollte man einen Kinderarzt aufsuchen, um Krankheiten ausschließen zu können. 

Bevor du aber den Teufel an die Wand malst, solltest du es mit ein paar einfachen Tricks versuchen, um das nächtliche Einnässen zu reduzieren und dein Kind langsam aber sicher zum Erfolg zu führen. Die Vorbereitung spielt nämlich wahrscheinlich eine viel größere Rolle als du denkst. 

7 hilfreiche Tipps, wenn Kinder nachts einnässen  

 Wie lernt ein Kind nachts trocken zu werden? Die Wahrheit ist, dass es keine Lernmethode dafür gibt, denn meist passiert das Einnässen unbewusst und Kinder verschlafen den Drang auf die Toilette gehen zu müssen, ganz einfach.  

Aber durch individuelle Anreize und einer guten Vorbereitung, kann das Kind es schaffen, das nächtliche Einnässen zu reduzieren, um irgendwann ohne „nächtliche Unfälle“ durchschlafen zu können. 

Einige wesentliche Dinge können dem Kind dabei helfen, erfolgreich zu sein: 

1. Keine Flüssigkeiten direkt nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen zu sich nehmen 

Wenn Kinder nachts einnässen, sollte man darauf achten, dass sie mit einer möglichst leeren Harnblase ins Bett gehen und nicht vorher noch gläserweise Wasser oder Milch trinken. Das Kind sollte kurz vor dem Schlafengehen möglichst gar nichts mehr trinken und die Möglichkeit haben, noch einmal zur Toilette zu gehen. Schicke dein Kind aber niemals durstig ins Bett. Natürlich sollte es etwas trinken dürfen, wenn es Durst hat. 

2. Verwende einen wasserdichten Matratzenschoner oder eine wasserdichte Bettmatratze 

Der stressigste Faktor der ganzen Geschichte, ist wohl das nächtliche Aufstehen und Saubermachen. Kinder, die nachts einnässen, haben es nicht leicht – durchnässt und traurig aufzuwachen und dann noch die Eltern, die völlig genervt, das Bettzeug wechseln. Man muss sich als Eltern also zu helfen wissen, um es irgendwie angenehmer für alle Beteiligten zu machen. Mit einer wasserdichten Matratze oder einem Schonbezug, muss man sich wenigstens keine Sorgen machen, dass Urin in die Matratze einfärbt, wenn Kinder nachts einnässen. 

3. Sorge für freie Bahn auf dem Weg zum Bad 

Vielleicht lachst du an dieser Stelle, aber einen geräumten Weg zu haben, ohne Spielsachen oder Dinge, über die man stolpern könnte, kann letztendlich der ausschlaggebende Punkt dafür sein, dass das Kind es rechtzeitig zur Toilette schafft.  

In einer Situation, in der jede Sekunde zählt, sollte man beachten, dass der Gang zur Toilette für das Kind einfach ist. Außerdem kann das Einnässen verhindert werden, wenn man ein kleines Licht auf dem Weg zum Bad anlässt, damit das Kind auch im Dunkeln den Weg leichter findet. Alles, was die Zeit vom Bett des Kindes bis zur Toilette verkürzt, sollte in Betracht gezogen werden, um das nächtliche Einnässen zu reduzieren. 

4. Versuche es ohne Unterwäsche 

Der einfachste Weg, um den Erfolg des Kindes sicherzustellen, ist, dass das Kind ohne Unterwäsche, sprich Unterhose, ins Bett geht. Dies gilt insbesondere am Anfang des nächtlichen Trainings. Denn ohne Unterhose schlafen zu gehen, kann das unbewusste Einnässen verhindern. 

Der Grund dafür ist, dass das Muskelgedächtnis durch das Tragen von Windeln bereits eingespielt wurde und sozusagen darauf programmiert wurde, dass es einfach laufen lassen kann. Was oft passiert, ist, dass das Kind besser in der Lage ist, auf das Gefühl zu achten, wenn es zur Toilette muss, wenn es untenrum nackt ist, weil es sich ungewohnt anfühlt.  

Es ist viel wahrscheinlicher, dass Kinder nachts unbewusst einnässen, wenn sie das Gefühl haben, etwas zu tragen, das sich wie eine eng anliegende Windel anfühlt. Wenn dein Kind nicht völlig nackt schlafen möchte, kannst du ihm auch eine lockere Pyjamahose anziehen. 

5. Stelle ein kleines Töpfchen neben dem Bett auf 

Wenn Kinder nachts einnässen, obwohl sie tagsüber schon eigenständig zur Toilette gehen können, kann es helfen, das Töpfchen neben dem Bett aufzustellen. Egal, wie nah das Schlafzimmer des Kindes am nächsten Badezimmer liegt, du solltest es zur Sicherheit versuchen. Stelle auch ein Nachtlicht im Schlafzimmer deines Kindes auf, damit es das Töpfchen nachts im Dunkeln finden kann. Mache es so einfach wie möglich für dein Kind, um das nächtliche Einnässen vorzubeugen und bereite es auf den Erfolg vor! 

6. Gehe den Ablauf mit deinem Kind vor dem Schlafengehen durch 

Um das nächtliche Einnässen zu verhindern, kann es helfen, den Ablauf mit deinem Kind immer wieder durchzugehen. Dein Kind sollte wissen, was passieren wird – es sollte den Prozess kennen, damit das nächtliche Einnässen verhindert werden kann. Sprich mit ihm, bevor es zu Bett geht, um ihm mitzuteilen, was passieren wird. Ihr könnt es in Gedanken durchgehen oder aber auch einen echten Probelauf durchführen. 

Sag deinem Kind so etwas wie: „Denk dran, du trägst ja nachts keine Windel mehr, jetzt, wo du so gut aufs Töpfchen gehst. Siehst du dein Töpfchen? Es ist direkt hier neben deinem Bett.“ Oder geht den Toilettengang bis ins Badezimmer gemeinsam durch, um das Einnässen zu vermeiden. Wie auch bei anderen Dingen im Leben, kann es helfen, den Ablauf immer wieder durchzugehen, damit sich das Verhalten nach und nach entwickeln und verfestigen kann. 

7. Bleibe ruhig, wenn es zu einem „Unfall“ gekommen ist 

Ja, ich weiß, es ist stressig und nervtötend, wenn Kinder nachts einnässen und man als Eltern rausmuss, um wieder die Bettwäsche und den Schlafanzug zu wechseln. In solchen Momenten, sollte man aber niemals mit dem Kind schimpfen, da es wirklich nichts dafürkann. Kinder werden nachts niemals mit Absicht einnässen. Sage deinem Kind, dass es nicht schlimm ist und dass ihr es weiter probieren werdet. 

Lobe dein Kind in den Nächten, in denen es keinen Unfall gab und konzentriere dich auf die positiven Ereignisse – mehr als auf die Negativen. Und am wichtigsten ist: Bewahre Ruhe und Gelassenheit. Denn Stress wird den Prozess nur noch verlangsamen und dein Kind verunsichern. Rede deinem Kind gut zu und mach ihm Mut. Bald wird es nachts nicht mehr einnässen! Dein Kind kann es schaffen! 

Wenn wirklich nichts hilft … 

 In wirklich hartnäckigen Fällen, kannst du versuchen, das Kind für den Toilettengang zu wecken. Dies solltest du nach dem Schlafzyklus deines Kindes zeitlich abstimmen. Denke daran, dass der Schlaf wichtig ist – für dich und für dein Kind. Darum solltest du es mit dem Wecken nicht übertreiben.  

Diese Methode wird das Einnässen nicht unbedingt verhindern, aber sie kann dafür sorgen, dass am Ende weniger Urin im Bett landet. Du solltest dir auch bewusst machen, dass diese Methode den Prozess des nächtlichen Trockenwerdens nicht vorantreiben kann. Das Gehirn des Kindes lernt dadurch nicht, das Einnässen einzustellen. 

Wenn Kinder bereits nachts trocken waren und plötzlich wieder einnässen, dann verzweifle nicht sofort. Es kann sich lohnen, beim Arzt einen Gesundheitscheck des Kindes durchzuführen, um festzustellen, ob körperlich oder auch psychisch alles in Ordnung ist.  

Um das nächtliche Einnässen zu reduzieren und irgendwann ganz trocken zu bleiben, braucht es manchmal viel Geduld und Zuwendung. Beachte, dass Kinder unterschiedlich sind und jedes Kind sich in seinem eigenen Rhythmus entwickelt. 

Also dranbleiben und nicht aufgeben! 

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